Du trägst Dich mit dem Gedanken, einen Familienhund anzuschaffen? Dazu gebe ich Dir gerne einige Kommentare aus meiner eigenen Erfahrung und auch was ich über die verschiedenen Hunderassen gelernt habe. Denn wir haben unsere Familie selbst vor ein paar Monaten um einen Hund erweitert. Dazu kann ich nur sagen: Es ist in jeder Hinsicht ein Zuwachs für die Familie! Ich schreibe hier über alles, was ich zu den Themen Anschaffung, Pflege und natürlich die kleinen und großen Veränderung im Familienleben selbst erlebt habe.
Überall kannst Du lesen, es ist wichtig, dass Kinder mit Hunden aufwachsen. Aber warum das so ist, beschreibe ich hier. Es ist auch nicht gleich, für welche Hunderasse Du Dich entscheidest. Denn nicht jede Rasse ist als Familienhund geeignet. Meiner Meinung nach, sollten Deine Kinder auch ein gewisses Alter erreicht haben, bevor Du den Familienhund anschaffst. Sind Allergiker im Haus, sind zusätzlich ganz wichtige Punkte bei der Anschaffung des Familienhundes zu berücksichtigen. Aber, wie immer im Leben, auch für dieses Problem gibt es eine Lösung und den richtigen Familienhund.
Tierhaar- bzw. Hundeallergie ist ein echtes und ständig wachsendes Problem in den vergangenen Jahren. Aus diesem Grund haben Hundezüchter Rassen gezüchtet, die keinen Fellwechsel mehr durchleben und damit auch keine Haare in der Wohnung herumfliegen oder an Textilien haften können. Sie geben auch keine anderen Allergene an die Umwelt ab, wie z. B. Hautschuppen oder Speichel. Eine dieser Rassen nennt sich Labradoodle. Es ist eine Kreuzung aus Labrador und Pudel. Labradoodle verlieren keine Haare.
Genau so einen Labradoodle haben wir uns angeschafft, denn unser Sohn ist Allergiker. Wir sind alle sehr glücklich mit diesem Familienzuwachs und er offensichtlich mit uns. Labradoodle sind sehr intelligent und begierig darauf, etwas zu lernen.
Dass Kinder Tiere und ganz besonders Hunde lieben, ist sicher eine bekannte Tatsache. Natürlich sollen sie mit den Vierbeinern spielen und herumtollen. Aber die Anschaffung eines Familienhundes fordert bei den Kindern einige Qualitäten heraus, die sich vielleicht auch erst im Umgang mit dem Tier so richtig entwickeln. Sie lernen nämlich für ein Tier die Verantwortung zu tragen. Schüchterne Kinder mit wenig Selbstvertrauen kommen dadurch zu einer größeren Selbstsicherheit. Der Umgang mit Tieren erfordert grundsätzlich Aufmerksamkeit und Ruhe. Die positive Wirkung auf die psychische und charakterliche Entwicklung eines Kindes wird von Wissenschaftlern aus den Bereichen Psychologie, Sozial- und Erziehungswissenschaften besonders herausgestellt. Die sozialen Kontakte zwischen einem Kind und einem Hund gestalten sich ganz anders als die sozialen Interaktionen zwischen ihres Gleichen oder den Eltern. Dadurch lernt das Kind die verschiedensten Kommunikationsmöglichkeiten und -ebenen kennen und damit umzugehen. Zum Beispiel lernt das Kind, mit dem Hund in ganz einfachen und klaren Sprachstrukturen seine Signale und Kommandos auszudrücken. So lernt das Kind, sich selbst der Welt eindeutig mitzuteilen.
Eine häufig gestellt Frage ist, wie alt das Kind ein sollte, wenn der Familienhund angeschafft wird. Da gibt es keine einfache Antwort. Denn hier gehen die Meinungen deutlich auseinander. Ich denke, einen Säugling zu haben und gleichzeitig einen vielleicht sogar auch noch ganz jungen Hund in die Familie zu holen, ist wenig ratsam.
Einerseits ist die Arbeitsbelastung, meist der Familienmutter, dadurch deutlich vergrößert, andererseits wächst der Hund einfach schneller heran und es kann später sehr leicht zu Eifersuchsreaktionen des Hundes dem Kleinkind gegenüber kommen. Sowohl ein Säugling als auch ein Welpe brauchen beide ein hohes Maß an emotionaler Aufmerksamkeit. Sowohl von Dir als auch von Deiner Frau bzw. Partnerin. Es ist einfach zu viel, einen Welpen aufzuziehen, während ein Säugling die volle Aufmerksamkeit der Eltern braucht. Für den jungen Hund dann ein neues Zuhause suchen zu müssen, ist dann noch eine zusätzliche Belastung. Bei uns war es so, dass wir den Hund in die Familie geholt haben, als die Jüngste bereits im Kleinkind-Alter war.
Welche Hunde passen denn am besten in eine Familie?
Früher wurden Hunde zu ganz bestimmten Zwecken gezüchtet. Sie mussten den Hof oder das Haus bewachen, Viehherden hüten, bei der Jagd oder dem Fischfang an Land helfen, neben Kutschen als Wach- und Schutzhunde laufe oder auch Karren bzw. Schlitten ziehen. Sie waren also eine Art Arbeitstiere. Erst in der jüngeren Zeit werden Hunde „zum Spaß“ gehalten, als lebende Kuschel- und Spieltiere und als Freund und Bereicherung der Familie.
Wie früher als Arbeitstier so muss auch heute der Hund zu den Aufgaben passen, die ihm zugedacht sind. Er muss mit Deinem Lebensstil harmonieren, sonst wird das Zusammenleben für Dich und ihn kein Vergnügen. Bist Du ständig in der Natur unterwegs, wird eine Rasse, die viel Bewegung braucht genau richtig sein. Bist Du eher der Couchpotato, dann ist eine ruhige Hunderasse, die gern liegend beobachtet und nur wenig Aktivitäten braucht, die bessere Wahl.
Es gibt Rassen, die sind eher freundlich-defensiv und andere, die sind von ihrem Naturell her eher aggressiver. Das bedeutet aber nicht, dass eine als freundlich-defensiver bezeichnete Hunderasse auch ganz bestimmt kinderfreundliche Vertreter hervorbringt und im umgekehrten Fall kann es sein, dass eine als aggressiver bezeichnete Hunderasse einen richtigen Kinderfreund ins Haus bringt. Es geht darum, den Hund richtig zu erziehen. Das macht ihn zum Kinder- und Familienfreund.
Der hundgerechte, freundlich-liebevolle Umgang mit dem Tier und die Geborgenheit, die die Familie dem Tier gibt, wird den Hund zu einem Vollmitglied machen, der die Familie bis zum Letzten beschützen will und die Kinder „wie seine eigenen“ behütet.
Ein Hund ist ein echter Familienzuwachs und bleibt Familienmitglied für mindestens 10 bis 15 Jahre. In dieser Zeit bist Du voll verantwortlich für sein Wohlergehen. Das tägliche Leben mit einem Hund in der Familie wird sich schon erheblich verändern. Er muss mindestens dreimal am Tag vor die Tür, Welpen sogar noch öfter. Er braucht täglich einen längeren Spaziergang und am Wochenende auch mal einen ganz langen.
Hier ein Überblick über die Rassen, die besonders oft von Familien als Familienhund ausgewählt werden:
Basset Hound
Mit einem Basset Hound holst Du einen intelligenten Freund für Deine Kinder in die Familie. Er ist sehr gutmütig und in seinem Verhalten den Kindern gegenüber ein richtiger Kumpel. Er fühlt sich umso wohler je mehr menschlichen Kontakt er hat.
Er hat kurze Beine, ist klein und sein „Markenzeichen“ sind seine sehr langen Ohren.
Beagle
Der Beagle ist ein Meutehund und damit braucht er unbedingt das Rudelgefühl! Eine Familie bietet da den richtige Rahmen für ihn, um sich wohl zu fühlen. Er ist aber voller Energie und besitzt eine ausgesprochen starken Spielfreude. Auch wenn er nicht wirklich gehorsam ist, er gleicht das durch viel schmusen und spielen locker wieder aus.
Berner Sennenhund
In der letzten Zeit hat er sich scheinbar zu einer Art Modehund entwickelt. Wie der Golden Retriever ist er richtig beliebt als Familienhund. Er ist ein lustiger Geselle und nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Als Hund für Kinder also ideal.
Bernhardiner
Diese großen Hunde wirken einfach beruhigend! Sie selbst sind auch die Ruhe selbst und schmusen so richtig gern. Er ist aber nicht nur gemütlich, sondern außergewöhnlich intelligent. Die Schweizer Bergwacht setzt sie als Lawinensuchhunde ein!
Boxer
Der Boxer ist zwar ein richtiger Familienhund, der gern mit den Kindern zusammen ist, aber er braucht immer mal wieder „das Gespräch“ mit anderen Hunden. Ohnen den Kontakt mit Hunden ist er auf Dauer unglücklich.
Cocker Spaniel
Der Cocker ist sehr einfühlsam und besonders anhänglich. Er ist aber ein sehr lebhafter Hund und braucht unbedingt ganz viel Auslauf! Wenn Deine Familie unternehmungslustig und zu immer neuen Aktivitäten aufgelegt ist, dann wird sich ein Cocker bei Euch richtig wohl fühlen.
Collie
Wer kennt nicht den Fernsehhund „Lassie“! Tatsächlich zeigt der Serienhund die herausragenden Eigenschaften dieser Hunderasse sehr gut. Es macht ihm viel Spaß, kleine Kunststücke und Tricks zu erlernen. Für die Kinder ist das natürlich ganz besonders toll, einen so intelligenten Hund zum Freund zu haben.
Bearded Collie
Dieser Hund ist ein richtig guter Beschützer! Er wird also immer gut auf die Kinder aufpassen. Es ist sozusagen seine Natur. Ursprünglich als Hütehund gezüchtet, zeigt er sich äußerst sanft im Umgang. Seine Erziehung macht wirklich keine Probleme.
Cavalier King Charles Spaniel
Wie alle Spaniel-Rassen ist dieser Hund sehr lebhaft und zu jedem lustigen Streich aufgelegt. Er spielt sehr gern und dabei ist er aber auch anhänglich und verschmust. Er braucht unbedingt den Kontakt mit seinem Menschen. Du musst ihm also viel Zuwendung geben und ihn nicht lange allein lassen. Er wird sonst sehr leiden.
Deutsche Dogge
Dieser sanfte Riese schreckt nur durch seine Größe ab. Doggen sind ausgesprochen sensibel und anhänglich. Sie sind sehr Reiz resistent und können gut eine sehr lebhafte Familie verkraften. Ihre Ruhe wirkt ausgleichend.
Golden Retriever
Diese Hunde sind ausgesprochen familienfreundlich. Sie sind sehr gutmütig und ruhig. Aber auch gemütlich, das heißt, sie mögen gern leckeres Essen und wenn sie nicht immer wieder regelmäßig zu langen Spaziergängen ausgeführt werden, werden sie schnell zu einem „goldigen“ Bärchen.
Jack Russel Terrier
Alle Terrierarten sind unglaublich lebhaft, eigenwillig und vor allem unnachgiebig. Daher müssen sie unbedingt richtig und hundegerecht erzogen werden. Ihre sprichwörtliche Energie scheint unendlich zu sein. Für die Kinder sind sie geradezu ideale Spielkammeraden.
Samoyed
Diese Hunde scheinen ständig zu lächeln. Sie sind sehr freundlich und neugierig. Dieser Hund fühlt sich in der Familie so richtig wohl, wenn alle beisammen sind und es so richtig rund geht.