Seit langer Zeit zählt der Labrador zu den beliebtesten Hunderassen in Europa. Anders als beispielsweise der West Highland Terrier oder der Collie war er nie ein Modehund und hatte dennoch stets viele Verehrer.
Ursprünglich stammt der Labrador aus Neufundland. Erstmals wurde er 1814 erwähnt. Allerdings benutzte man damals noch die Bezeichnung St. John’s Breed. Vermutlich zählen Hütehunde, Doggen und Spaniel zu seinen Vorgängern. Auch mit dem Neufundländer weist der Labrador eine nahe Verwandtschaft auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Labrador in England als eigenständige Rasse anerkannt.
Der Labrador wurde vorwiegend zum Apportieren eingesetzt. Er bewährte sich als zuverlässiger Gehilfe bei der Jagd und insbesondere bei der Wasserarbeit. Seine Schwimmhäute erleichtern ihm das Fortbewegen im nassen Element. Sein kurzes, glattes Haar ist in der Lage, Wasser abzuweisen. Es trocknet schnell, so dass ihm die Wasserarbeit selbst bei nasskaltem Wetter nur wenig anhaben kann. Aus diesen Gründen kommt der Labrador auch heute noch häufig bei Jägern zum Einsatz.
Gleichzeitig ist der Labrador gelehrig und reaktionsschnell. Das macht ihn zu einem zuverlässigen Begleithund im Schutz- und Polizeidienst. Seine imposante Erscheinung mit dem muskulösen Körperbau und dem kräftigen Fang lässt ihn mutig und entschlossen erscheinen. Genauso tritt er auch auf. Als Wachhund ist der Labrador gut zu gebrauchen. Zwar kündigt er Fremde zuverlässig bei seinen Leuten an, ein Kläffer ist er jedoch nicht.
Der Labrador besitzt ein hohes Energiepotential. Aufgrund seiner Größe und seines Charakters möchte er viel bewegt und regelmäßig beschäftigt werden. Er ist ein angenehmer und ausgeglichener Familienhund, der auch mit Kindern bestens zurecht kommt. Allerdings nur, wenn man ihm das entsprechende Umfeld bietet und ihn auslastet. Aus diesem Grunde empfiehlt er sich für Stubenhocker nicht. Sportlich aktive Menschen sind ihm lieber. Der Labrador läuft am Rad ausdauernd mit oder begleitet die Familie beim Joggen.
Wie jeder Hund benötigt der Labrador eine gute Pflege. Sie beugt diversen Erkrankungen vor. Dazu zählen unter anderem
- das wöchentliche Bürsten des Fells
- die tägliche Zahnpflege mit einer Zahnbürste und einer Hunde-Zahncreme
- im Winter das Einfetten der Sohlen vor jedem Spaziergang
- die wöchentliche Reinigung des äußeren Gehörgangs mit einem speziellen Ohren-Pflegemittel
- die Kontrolle und gegebenenfalls das Schneiden der Krallen.
Ein hochwertiges Futter enthält viel Fleisch, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe sowie wenig Getreide und möglichst keine anderweitigen Zusätze wie Farb- und Konservierungsstoffe. Es ist auf das Alter, den Gesundheitszustand sowie die körperliche Aktivität des Hundes abzustimmen. Bei den jährigen Routineuntersuchungen frischt der Tierarzt den Impfschutz auf und kontrolliert den Gesundheitszustand.
Damit der Labradorbesitzer lange Freude an seinem Vierbeiner hat, sollte er unbedingt einen gesunden und gut sozialisierten Hund kaufen. Dies ist ausschließlich beim seriösen Züchter gewährleistet, der auf eine gezielte Verpaarung gesunder und charakterfester Elterntiere achtet. Seine Welpen wachsen unter hygienisch einwandfreien Bedingungen auf. Sie werden mit hochwertigem Futter versorgt, tierärztlich überwacht und mit den notwendigen Impfungen versorgt. Zudem verbleiben sie mindestens bis zur achten Lebenswoche beim Muttertier. Das ist für eine gesunde Entwicklung unabdingbar.
Die Aufzucht gesunder Welpen nicht nicht billig. Kein Wunder also, dass der seriöse Züchter den Labrador für einen entsprechenden Preis veräußert. Ihm ist auch wichtig, in welche Hände sein Tier später gelangt. Besonders preiswerte Hunde hingegen werden in Massenanlagen produziert. Den Anbietern derartiger Tiere ist es gleich, unter welchen Bedingungen die Vierbeiner leben müssen. Vom Kauf eines solchen Labradors ist dringend abzuraten. Er ist für Krankheiten anfällig und psychisch instabil.