Katzengeschwister sind am friedfertigsten

 

Wer sich eine Katze zulegen will, sollte am besten gleich zwei nehmen. Denn zu keinem späteren Zeitpunkt sind Katzen gegenüber Artgenossen aufgeschlossener als in der Kittenzeit. Daher bietet es sich an, zwei Katzengeschwister aus dem gleichen Wurf zu wählen.
Sie kennen sich von Babypfötchen an. Trennt man sie, können sie sich bald nicht mehr erinnern und könnten sich bei einem späteren Zusammentreffen sogar bekämpfen.
Das gilt natürlich auch für jede andere (fremde) Katze. Katzen sind nur dann keine Einzelgänger, wenn sie das Single-Dasein nicht kennen. Kennen sie es, wollen sie in der Regel keine Artgenossen mehr um sich haben. Schöner für den Katzenhalter ist es jedoch, die Interaktion zweier oder mehrerer Katzen beobachten und das gute Gefühl haben zu können, dass die Katze tagsüber nicht ganz allein ist, sie hat ja ihren Gefährten.

Denn wenn Katzenkinder zusammen aufwachsen, sind sie auch später meist das perfekte Team in ihrem gemeinsamen Zuhause. Deshalb ist für Katzenexperten der Rat selbstverständlich, gar nicht erst mit der Einzelhaltung anzufangen, sondern von vornherein zwei Katzen und möglichst Wurfgeschwister nachhause zu holen. Es müssen nicht unbedingt Vollgeschwister sein, worauf es ankommt ist, dass sie zusammen aufwachsen. Dabei sind „Wahlverwandte“ genauso gut wie Blutsverwandte. Das gemeinsame Aufwachsen ist die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben auf Dauer. Je jünger die beiden Kätzchen beim gemeinsamen Kennenlernen sind, desto besser werden sie später auskommen. Wenn man ein Pärchen aus verschiedenen Rassen zusammen halten will, sollte man also darauf achten, dass sie möglichst zum gleichen Zeitpunkt in das neue Zuhause einziehen. Sie werden sich wie Geschwister verhalten, sich rasch anfreunden und zusammen spielen und kuscheln, denn dafür ist ihnen fast jedes andere Kitten genehm.

Auch Streit kann dazugehören

Auch Geschwister zanken hin und wieder miteinander. Das ist bei Katzen nicht anders als bei Hunden und Menschen. Dafür kuscheln sie laut einer Umfrage bis elf Prozent mehr als Nicht-Geschwister. Bei dieser Umfrage sollen die Halter von 38 Katerpaaren, 44 Kätzinnenpaaren und 72 gemischten Paaren befragt worden sein. Nur zehn Prozent der Katzengeschwister gingen sich aus dem Weg. Die Zahl der nicht kuschelnden und auch nicht verwandten Katzenpaare soll etwa doppelt so hoch sein.

Besser ein gemischtes Paar?

Leider ist es sehr weit verbreitet, Katzen kastrieren zu lassen, auch wenn sie sich nur im Haus aufhalten. Nach Möglichkeit sollte auf diesen Eingriff verzichtet werden. Nachwuchs bei einem gemischten Doppel lässt sich in der Regel auch ohne solchen radikalen Maßnahmen vermeiden und muss bei Paaren aus dem gleichen Wurf auch unbedingt vermieden werden. Geht es nicht anders, kann einer der beiden sterilisiert werden, d.h. die Ei- oder Samenleiter werden durchtrennt. Das genügt, um Nachwuchs zu vermeiden.
Auch zwei potente Kater können mitunter friedlich zusammen gehalten werden.
Genau wie bei männlichen Hunden sind sich zwei Brüder nicht unbedingt spinnefeind, nur weil sie erwachsen werden. Auch das berüchtigte Duftmarkieren zeigen im Grunde die wenigsten Kater und wenn, dann hat es nicht unbedingt sexuelle Gründe. Bevor man einem oder beiden Katern einen so schwerwiegenden Eingriff zumutet (der genaugenommen sogar tierschutzrelevant ist), sollte man zunächst mit Hilfe einer „chemischen“ Kastration herausfinden, ob ein eventuell vorhandenes unerwünschtes Verhalten sich dadurch wirklich bessern lässt.
Umfragen zufolge streiten sich 13 Prozent aller Katerpaare, mehr als doppelt so viel also wie gemischte Paare mit rund 6 Prozent.
Bei den Katzendamen soll sich nur jedes fünfte Paar niemals streiten.

Wenn Paare sich fremd werden

Katzen ist es eher egal, ob sie miteinander verwandt sind. Was zählt, ist die Gewohnheit. Dazu gehört auch der gewohnte Geruch. Kehrt ein vertrauter Partner aus einer fremden Umgebung zurück (z.B. weil er entlaufen war) und hat den Geruch des gemeinsamen Zuhauses verloren, wird er nicht selten als fremd angesehen und wird abgelehnt. Im Extremfall kann sich dies auch nach einem Aufenthalt beim Tierarzt oder in der Tierklinik zeigen. Deshalb empfiehlt es sich, vorzubeugen und bei Bedarf der „abtrünnigen“ Katze etwas Stallgeruch von ihrem gewohnten Zuhause oder Menschen wieder anzuhaften (etwa mit einem getragenen Kleidungsstück oder einem Handtuch, auf dem die andere Katze gelegen hat.

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